Stampflehmboden

Stellt Euch vor, in Eurem Wohnzimmer liegt die pure Erde – erdfeucht eingestampft und getrocknet ohne Bindemittel.
Historisch wurden Stampflehmböden für Scheunen und untergeordnete Räume verwendet. Heute kommt er wieder vermehrt zum Einsatz. Lehmboden überzeugt durch seine feuchte- und wärmespeichernden Eigenschaften, den fugenlosen Einbau, des geringen Energieaufwandes bei der Herstellung und der restlosen Entsorgung beim Ausbau. Stampflehmböden wirken weich und fühlen sich warm an, obwohl sie extrem hart und strapazierfähig sind.

Der Einbau eines Stampflehmbodens erfolgt in mehreren Etappen über einige Wochen. Zuerst wird erdfeuchtes Material, circa 15 cm stark, in eine Schalung eingefüllt und verdichtet. Nach dem Verdichten wird die Oberfläche, mit einer aus Lehm hergestellten Masse, verspachtelt. Durch das Verspachteln werden alle Risse und Unebenheiten aufgefüllt. Ein terrazzoähnlicher Effekt wird durch das abschließende Schleifen erzeugt. Durch feine Mikrorisse beim Trocknungsvorgang baut der Lehmboden keinerlei Oberflächenspannung auf. Nach dem Schleifvorgang wird der Boden mit Kasein und Wachs imprägniert, sodass der Boden sehr pflegeleicht und somit auch im Wohnbereich einsetzbar ist. Der Pflegeaufwand ist mit dem eines gewachsten oder geölten Holzbodens zu vergleichen.

Quelle: www.lehmtonerde.at