Schwarz bekennt Farbe
Schwarz steht für Tod und Trauer, ist aber auch der Inbegriff für Eleganz – dramatisch und geheimnissvoll. In sehr vielen kulturellen Kontexten in Vergangenheit und Gegenwart wird der „unbunten“ Farbe Schwarz ein besonderer Stellenwert zugeschrieben.
Als zum Beispiel Spanien 1500 zur Weltmacht aufstieg, kam Schwarz in Mode. Da sowohl Karl I als auch sein Sohn Philipp II bibeltreue Christen waren, wurde am spanischen Hof nur schwarz getragen. Damit wurden die weiblichen Kurven kaschiert.
Auch in der Architektur umgeben schwarze Bauten eine ganz besondere Aura. Sie sind erhaben und dominant, haben aber gleichzeitig als unbunte Farbhülle die Fähigkeit, die Umgebung in den Vordergrund zu stellen. Schwarz betont die unterschiedlichen Nuancen von Hell und Dunkel, kann Räumen Tiefe und Atmosphäre verleihen und ist dem Modischen enthoben.
Um Farbe richtig einzusetzen, müssen zwei grundlegende Fragen gestellt werden: Welche Atmosphäre soll erzeugt werden? Was soll gezeigt werden und was verborgen bleiben?
Farbe nutzt das Licht im Raum und prägt seine Atmosphäre. Farbe differenziert und richtet die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Farbe bringt Kontrast und Individualität.
„Ich habe vierzig Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass Schwarz die Königin der Farben ist.“ Pierre-Auguste-Renoir
Quelle: Masterthesis „Bauen im Schwarzwald“ Melanie Smithson