Massiv
Bereits im 17. Jahrhundert lebten die Menschen im Schwarzwald in Massivholzhäusern, die teilweise heute noch erhalten sind. Auch damals galt Holz als dauerhaft und war in ausreichender Menge verfügbar. Das Holz natürlich, nachwachsend, recycelbar, für ein gesundes Raumklima sorgt und dabei auch noch schön ist, wissen wir alle. Reines Holz bietet über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte eine ideale Bausubstanz. Am Ende der Nutzungsphase, nach dem Rückbau, entsteht durch Verrottung bzw. Kompostierung ein neuer Rohstoff. Außerdem fallen beim Wachstum eines Baumes weder Schadstoffe noch Energiekosten an.
Heute stellen wir Euch vier Firmen vor, die mit unterschiedlichen Herangehensweisen eine Massivwand aus Holz entwickelt haben. Holz100 aus Lahr, Holzius aus Südtirol, Nurholz aus Oberharmersbach, Massiv-Holz-Mauer aus dem Allgäu.
Heimischen Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft, kommen bei allen Firmen zum Einsatz. Das Holz wird außerhalb der Wachstumsphase geschlagen (Mondholz) Um ein späteres Reißen und Schwinden zu vermeiden wird das geschnittene Holz über Monate im freien, überdacht gelagert. Aufgrund dessen kommt das Holz ohne chemische Zusätze oder Schutzanstriche aus. Für die verschiedenen Wandaufbauten wird außerdem kein Leim benötigt. Da Holz dämmt, speichert, puffert und luftdicht ist, sind bei den Wände und Decken keine zusätzlichen Folien notwendig. Die Elemente werden passgenau vorgefertigt inkl. Fenster- und Türöffnungen sowie Installationsebenen. Die Oberflächen innen werden je nach Wunsch in Sichtqualität oder in Nicht-Sichtqualität, für das aufbringen von Lehmputz, Fliesen oder Ähnliches, ausgeführt. Verschiedene Lagen sorgen für optimale Aussteifung der Wände und Decken. Durch die Vorfertigung in der Werkstatt wird eine überaus kurze Bauzeit, ein geringer Instandhaltungsaufwand, ein niedriger Energieverbrauch und eine hohe Langlebigkeit des Gebäudes ermöglicht. Ohne Altlastenpotenzial und somit eine beständige Werthaltigkeit. Holz gewährleistet im Brandfall eine bessere Brandsicherheit als Stahlbeton oder Mauerwerk. Jeder weiß wie schwer es ist einen Holzscheit zum Brennen zu bringen, genauso verhält es sich mit einer Massivholzwand. Bei Stahlbeton können bereits nach 15-30min, auf der unbeflammten Seite bis zu 600°C entstehen, somit können sich Elektrokabel und Einrichtungsgegenständen leicht entzünden. Außerdem kann durch das Ausglühen von Eisenarmierung, das Gebäude plötzlich einstürzen.
Die Verbindung der einzelnen Holzlagen erfolgt bei Holzius durch Verkämmen und Verkraten. Dabei werden die miteinander verzahnten Massivholzlagen senkrecht aneinandergereiht und mit schwalbenschwanzförmigen Massivholz-Gratleisten verbunden.
Nurholz aus Oberharmersbach verwendet eine Vollholzgewindeschraube. Die Innere Lage wird mit Nut- und Feder verbunden dadurch sind keine Schrauben sichtbar. Die sehr trockene Buchenholzschraube nimmt die Umgebungsfeuchte der Brettlagen auf, quillt und verbindet sich somit unlösbar mit dem Holz.
Kreuzweise geschichtete Brettlagen werden, bei Holz100, mittels Holzdübel zu einem massiven Bauelement gefügt. Diese durchringen das Element vollständig. Durch die Aufnahme von Restfeuchte quellen die Holzdübel und werden so zur unlösbaren Verbindung.
Bei Massiv-Holz-Mauer werden die Brettlagen mit einem Wechselfalz versehen und mit Aluminium-Rillenstiften verbunden. Zusätzlich werden kleinen Nuten eingefräst, die ein Luftpolster bilden, und damit einen hohen Dämmwert erreichen.
Quelle: www.holzius.com, www.thoma.at, www.massivholzmauer.de, www.nur-holz.com
Bildquelle: www.holzgemacht.de