Lehmputz
Die einfachste und gängigste Art Lehm zu verbauen ist als Lehmputz. Dieser besteht, je nach Hersteller, aus Lehm, Bims und Naturfasern und kommt ganz ohne künstliche Zusätze aus. Die Lehmmischung nimmt Zigarettenrauch, Ausdünstungen und andere Schadstoffe auf und reguliert die Feuchtigkeit. Schon ab einer Schichtdicke von 5mm kann Lehmputz im Badezimmer nach dem Duschen das Beschlagen des Spiegels verhindern. Der Lehmputz nimmt Luftfeuchtigkeit schneller auf und gibt diese langsam wieder an die Umgebung ab. Im Gegenteil zur Feuchtigkeit, die vom Lehmputz später wieder abgegeben wird, werden einmal gebundene Schadstoffe im Lehm nicht wieder freigegeben.
Lehmputze sind leicht zu verarbeiten und im Prinzip unbegrenzt lagerbar. Getrockneter Lehm kann mit Wasser vermischt, immer wieder an die Wand gebracht oder der Natur zugeführt werden. Aufgrund dessen kann der Lehmputz auch jederzeit nachbearbeitet werden.
Das hohe, regionale Vorkommen von Lehm spricht eigentlich für eine kostengünstige Alternative. Doch durch die derzeit noch geringere Nachfrage nach Lehmprodukten lohnt sich keine industrielle Herstellung im großen Maßstab und das führt noch zu vergleichsweise hohen Kosten.