Kalkfarben

Kalk ist einer der ältesten Anstriche der Menschheit. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, wird er heute wieder vermehrt eingesetzt. Viele historische Bauten zeigen, wie haltbar Kalk ist. Zudem ist Kalkfarbe emissionsfrei, dampfdiffussionoffen, feuchteregulierend und sorgt für ein gesundes Raumklima. Vor allem Keime und Schimmelsporen haben gegen den stark alkalischen Anstrich keine Chance. Deshalb wird Kalk sehr gerne in Feuchträumen eingesetzt. Zudem wirkt Kalkfarbe auf natürliche Weise desinfizierend. 

Kalkfarbe besteht ausschließlich aus Kalk und Wasser. Kräftige Farben sind mit reinen Kalkfarben nicht möglich, da kalkechte Pigmente verwendet werden müssen, deren Pigmentanteil 5% nicht übersteigt. Es werden aber auch gebrauchsfertige Kalkfarben angeboten, die neben Kalk, mineralische Bindemittel und Pigmente beinhalten, so kann die Deckkraft deutlich verbessert werden.

Grundsätzlich wird Kalkfarbe im Innen- und Außenbereich eingesetzt. Um die Witterungsbeständigkeit zu erhöhen, wird den Farben Weißzement oder Kasein zugefügt. Kalk in seiner reinen Form wird kaum verwendet. Meistens werden der Farbe weitere Stoffe wie Gips, Eiweiß, Öl oder Quark (Kalkkaseinfarbe) zugefügt, um die Abriebbeständigkeit, Streichfähigkeit und die Wischfestigkeit der Farbe erhöht werden.

Kalkfarbe bindet sehr schnell, dadurch entstehen leicht Pinselstriche und Übergänge. Am besten sollte die Farbe relativ schnell im Nass-in-Nass-Verfahren aufgetragen werden. Beim Arbeiten mit Kalk sollten Schutzbrille und Handschuhe getragen werden.

Quelle: www.oekologisch-bauen.info

Bildquelle: www.wellwall.de