Dicke Luft!
Die Notwendigkeit zur Verringerung des CO2-Ausstoßes aus Hausheizungen ist bekannt. Dadurch ist eine verbesserte Dämmung von Gebäuden unerlässlich. Gleichzeitig entsteht ein neues, schwerwiegendes Problem.
Um die Hausbesitzer zum Sanieren oder zur Verwendung dickerer Dämmschichten zu bringen, argumentieren die Dämmstoffhersteller mit der CO2 Ausstoßverminderung. Aber die Herstellung von synthetischen Dämmstoffen wie Polystyrol setzt nicht nur große Mengen an CO2, sondern auch viele problematische Nebenprodukte frei, die wiederum die Umwelt belasten. Die heutigen Normen kennen in der Energieeinsparung kaum Grenzen. Durch irreführende Marketingstrategien und günstigen Zinsen werden Bauherren gelockt.
Die extreme Dichtigkeit der Gebäude führt dann zu einer Zwangslüftung, um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten. Das hört sich ja erstmal nicht so schlimm an, dass aber bei der Erzeugung des Stroms für die Lüftungsanlage in Großkraftwerken das CO2 freigesetzt wird, dass wir an unseren Gebäuden mühsam reduzieren wollen, übersehen wir gerne. Außerdem kostet auch die Entsorgung der Anlagen Geld und nicht zu vergessen: Technik verursacht immer Kosten!
Zudem schafft die Abdichtung mehrere Probleme für die Behaglichkeit der Innenräume.
– Räume können als stickig empfunden werden.
– durch benötigte Schaumstoffschalldämpfer kann es zu einem künstlichen Geruch kommen.
– ein Schwedenofen kann nur kurze Zeit befeuert werden, um eine Überhitzung der Räume zu vermeiden.
– der Küchenabzug darf nicht die ganze Raumluft einziehen. Eine künstliche Nachströmung der Luft muss gewährleistet sein.
– vom Menschen und vom Bauwerk freigesetzte Feuchtigkeit kann nicht mehr so einfach entweichen.
Deshalb ist es notwendig dass,
– die Gebäudehülle diffusionsoffen und atmungsaktiv konstruiert wird.
– Dämmstoffe feuchtigkeitsregulierend wirken (Polystyrol kann weder Feuchtigkeit auf- noch abgeben. Glas-und Steinwolle nehmen Feuchtigkeit auf, können diese aber nicht mehr abgeben und verlieren ihre Dämmwirkung).
– Oberflächen offenporig sind, also ohne kunststoffhaltige Sperrschichten wie bei Dispersionsfarben oder Kunststoffputzen.
Wir sollten also genau überlegen welche Materialien wir einsetzen und uns im Klaren darüber sein, dass alle Schadstoffe, die in Materialien enthalten sind, in unserem Wohnraum ausdünsten und je nach Dichtheit des Gebäudes länger und intensiver wirken.
Über Risiken und Alternativen zu synthetischen Dämmstoffen und Farben haben wir schon in früheren Blogbeiträgen geschrieben http://heimatbauen.de/angeschmiert/, http://heimatbauen.de/volksverdaemmung/,http://heimatbauen.de/daemmung-schwarzwaldholz/ . Weitere Naturdämmstoffe findet Ihr auf unserer Materialseite.
Quelle: Publikation Christian Kaiser „Wenn dichte Häuser die Bewohner ersticken…“ www.zekadesign.de