Nestbau
Die Bauwirtschaft hat in diesen Tagen Hochkonjunktur. Überall wird Material angeschleppt, gemauert und gehämmert.
Doch das gilt nicht nur für uns, auch Vögel sind zurzeit wieder unterwegs um einen Unterschlupf für den Nachwuchs zu bauen. Doch zuerst müssen die Weibchen von der Baukunst überzeugt werden. Und das ist nicht so einfach. Oft gelingt es jungen Baumeistern erst nach mehreren Versuchen die Damenwelt zufriedenzustellen. Nicht nur der Baustil ist dabei wichtig, auch das Baumaterial wird sorgfältig ausgewählt. Während die einen ihren Unterschlupf am Wasser bauen und mit Stelzen stützen, sichern die anderen ihr Nest, indem sie es fest mit den Ästen eines Baumes verankern.
Auch die Innenausstattung darf nicht unterschätzt werden, dick mit Federn ausgelegt, wird die Kinderstube gegen Kälte geschützt. Beim Seidenlaubenvogel, der in Australien und Neuguinea beheimatet ist, wird das Nest sogar farbig dekoriert. Da dieser eine Vorliebe für Blau hat, wird von blauen Federn und Blüten über Schneckenhäusern alles zusammengetragen. Meistens wird am Liebesnest mindestens ein Monat gebaut, manche Vögel brauchen sogar mehrere Jahre, bis sie ein Weibchen von ihrer Nestbaukunst überzeugen können.
Ist die Arbeit getan, wird die zukünftige Kinderstube erst einmal von den Weibchen auf Größe, Stabilität und Verarbeitung geprüft, bevor sie sich auf eine Paarung einlassen. Pfusch am Bau hat keine Chance.
Und mal wieder können wir einiges von der Natur lernen – beim Hausbau nichts überstürzen – eine gute Planung erspart einiges an Ärger, Zeit und Geld – mit sorgfältig ausgewählten Materialien, hält das Haus auch noch den nächsten Generationen stand.