Jeder kennt sie und fast jeder hatte schon einmal Arbeit mit ihnen – Tapeten. Sie bedecken große Flächen in unseren Wohnungen und beeinflussen maßgeblich das Raumklima. Das Material muss deshalb in der Lage sein, Wasser aufzunehmen und dieses zum Putzuntergrund durchzulassen. Auch bei der Wahl des Kleisters ist darauf zu achten das dieser ohne chemische Zusätze auskommt.

Rauhfasertapeten:

Sie sind der Klassiker unter den Tapeten. Raufaser ist preisgünstig und leicht zu verarbeiten. Ihre unregelmäßige Beschaffenheit verzeiht Unebenheiten im Untergrund, leichte Verschmutzungen und das mehrmalige Überstreichen ist auch kein Problem.
Raufasertapeten werden durch das Einarbeiten von Holzfasern zwischen zwei Papierschichten strukturiert. In der Regel enthalten sie 50% Altpapier und Kunstharze als Klebemittel. Es werden aber auch Raufasertapeten ohne synthetische Harze angeboten.

Papiertapeten:

Papiertapeten können aus ein oder zwei Papierschichten bestehen, denen zur Erhöhung der Nassreißfestigkeit Substanzen zugesetzt sind, die Formaldehyd enthalten können. Die Tapetenoberfläche kann unbedruckt oder mit Farbe auf Kunststoffdispersionsbasis bedruckt sein. Papiertapeten können auch mit einer Kunststoffbeschichtung ausgerüstet sein, was zu einer Beeinträchtigung der Wasserdampfdiffusionsfähigkeit der Wand und damit zu einer Verschlechterung des Raumklimas führen kann.

Vliestapeten:

Die schadstoffarme Alternative zu Papier-und Raufsertapeten sind Vliestapeten. Sie bestehen aus Zellstoff- und Textilfasern. Sie lasse sich leicht verarbeiten sind wasserdampfdurchlässig und enthalten kein Formaldehyd. 

Glasfasertapeten:

Glasfasertapeten sind zwar wasserfest, hygienisch, langlebig und leicht zu überstreichen. Fürs Verkleben der Fasern auf dem Trägermaterial werden jedoch Kunstharze eingesetzt, die die Raumluft negativ beeinflussen können.

Naturtapeten:

Bei den Naturtapeten werden Naturmaterialien wie Kork, Holz, Gras und andere, auf ein Trägermaterial aus Papier aufgeklebt. Beim Kauf ist darauf zu achten dass, die Naturfasern nicht mit toxischen Fungiziden behandelt sind oder andere chemische Zusätze enthalten. Die Staubansammlung auf Naturtapeten ist relativ hoch und deshalb für Allergiker eher ungeeignet.

Textiltapeten:

Textiltapeten sind Natur- oder Synthesefasern die auf Tapetenpapier aufkaschiert werden. Naturfasern sind Wolle, Seide, Sisal, Baumwolle, Leinen oder Jute. Auch hier ist darauf zu achten dass, diese nicht mit Fungiziden behandelt wurden. Durch die hohe Staubansammlung sind Textiltapeten ebenfalls nicht für Allergiker geeignet.

Flüssigtapeten/Faserputze:

Die aus Japan stammende Flüssigtapete wird als Pulver angeliefert und dann mit Wasser vermischt auf die Wand gespachtelt. Solche Tapeten sind ökologisch gut verträglich durch Fasern aus Baumwolle, Flachs, Jute und Zellstoff. Naturharze und Zellulose dienen als Bindemittel und halten die Mischung an der Wand zusammen.
Bei Beschädigungen können einzelne Stellen mit einem feuchten Tuch leicht ausgebessert werden. Für Beanspruchte Bereiche eher weniger geeignet und auch in Küchen sind Flüssigtapeten nicht zu empfehlen da sie Gerüche schnell aufnehmen und speichern. Zu beachten ist auch die Trocknungszeit von 2-4Tagen.

Schaum-oder Vinyltapeten:

Vinyltapeten sind Kunststofftapeten aus PVC oder PU Weichschäumen. Als Trägermaterial werden Tapetenpapier oder textile Gewebe verwendet. Vinyltapeten besitzen schlechte elektrostatische Eigenschaften (Staubfänger), sind nicht diffusionsoffen und verhindern die Wärmespeicherung der Wand.
Laut Herstellerempfehlung sollen Vinyltapeten mit einem fungizidhaltigen (pilztötenden) Kleister geklebt werden.
Aus den Kunststoffbeschichtungen können über einen längeren Zeitraum Weichmacher und Flammschutzmittel freigesetzt werden. Bei eingefärbten Vinyltapeten wurden Lösemittelbestandteile der Farben nachgewiesen. Im Brandfall entstehen bei Vinyltapeten stark ätzende Gase.

Quelle: www.schadstoffberatung.de/wand.htm